Sonntag, 13. September 2009

Pigmente rauskitzeln


Nach drei Wochen lohnt es endlich, über die Entwicklung der Flecken und deren anfängliche Pigmentierung zu berichten:

In den ersten beiden Wochen bin ich schön braun geworden. So knackig braun, dass erst mal alle weißen Stellen so richtig gut zu sehen sind. Einige Betroffene sind irritiert und traurig, wenn sie die Ausmaße ihrer Krankheit so deutlich präsentiert bekommen. Sie sind verunsichert und glauben, ihre Vitiligo hat sich hier weiter ausgebreitet. Dem ist aber nicht so, die Flecken sind eben erst richtig sichtbar, wenn die "gesunde" Haut dunkelbraun und der Kontrast stark genug ist. Auch ich, eher der blasse Typ, habe einige weißen Stellen noch nicht gekannt. Einige davon habe ich offensichtlich selbst provoziert. Ich hatte in der letzten Zeit ein Paar Pickelchen im Gesicht, die ich noch vor ihrem richtigen Aufblühen versucht hatte los zu werden. Durch Quetschen und Drücken habe ich die Stellen offensichtlich zu sehr malträtiert. Die Folgen habe ich jetzt hier präsentiert bekommen: kleine runde weiße Flecken.

Ich halte mich hier meist im Schatten auf und gehe zwei mal täglich im Toten Meer baden. Das reicht, um den weißen Flecken den für die Behandlung notwendigen rosaroten Teint zu geben (... ich nenne es immer "die Pigmente rauskitzeln"). Hände und Füße brauchen länger um sie zu röten, daher halte ich diese auch mal direkt in die Sonne. Ich kenne die Gründe nicht, aber angeblich soll die Stellen, die näher am Gesicht sind, leichter zu behandeln sein. Gut für meine teilweise selbstgemachten Flecken im Gesicht ;-)

In der dritten Woche zeichnen sich die Konturen der Flecken immer schärfer ab. Innerhalb der Flecken tauchen kleine braune Pünktchen auf. Sie sehen aus wie Sommersprossen. Anfang der vierten Woche werden einige der Konturen dunkelbraun und die Pünktchen vermehren sich und werden größer.

So, muss wieder los in die Sonne, weitere Pigmente rauskitzeln ...


Amerie

Erfolge nach drei Wochen



Die ersten Spots

Dunkle Kontur

Mittwoch, 9. September 2009

Ausflüge vs. relaxen


Ich sitze gerade frisch geduscht und eingekremt auf meinem Bett in meinem Doppelzimmer und erhole mich von der Morgensonne. Da die Tage hier alle gleich aussehen, gibt es auch nach zwei Wochen wenig zu berichten. Was ich jedoch voller Freude festgestellt habe: Ich fange an mich zu erholen, richtig zu erholen. Ich denke weniger nach, bewege mich langsamer und rede nur, wann und wenn ich will. ;-)

Die anfänglichen Schlaf- und Magen-Darm-Probleme, die ich vor allem der Klima- und Essensumstellung zuschreibe sowie eine leichte Erkältung sind verflogen und der Entspannung gewichen. Ich erlaube mir freie Vor- und Nachmittage, die sich dann so gestalten, dass ich mein "Kurprogramm" ausfallen lasse und entweder im Internet surfe, fotografiere, filme, Fernsehen schaue oder einfach schlafe. Ich genieße es, mich treiben zu lassen und außerhalb des Sonnenprogramms keine weiteren Verpflichtungen und Aufgaben zu haben. Auch wenn hier wenig passiert, gelangweilt habe ich mich hier noch nie!

Ausflüge, die wir machen können:
- Fahrt in die Hauptstadt Amman mit dem Besuch des griechisch-römischen Amphitheaters, des Zitadellenhügels "Jebel el-Quala, des Archäologischen Museums, der Altstadt und des Souks.
- Wanderung durch das Flussbett "Wadi Mujib" bis zum Wasserfall.
- Wanderung durch ein fast wasserlose Flussbett in der Nähe. Start um fünf Uhr morgens, Rückkehr bis spätestens um neun Uhr, da es anschließend zu heiß wird.
- Aqaba, Baden im Roten Meer
- Petra, die Königsstadt der Nabatäer
- Madaba, die Mosaikstadt und Mount Nebo, der Berg auf dem die Moseskirche steht.

...

Desweiteren bietet das Hotel an mehreren Abenden einen Einblick in die arabische Sprache, einen Kochkurs "Arabisch kochen" und einen Bauchtanz-Schnupperkurs.

Ich war bisher einmal in Amman inkl. Besichtigung der Zitadelle und werde morgen nach Madaba und auf den Berg Nebo fahren. Arabisch sprechen und kochen lernen werde ich zur Abwechslung auch. Ansonsten relaxe ich und versuche die Energie, die ich im letzten Jahr verschossen habe, zurückzugewinnen. Ich habe mittlerweile auch schon ein Buch gelesen! Wow! "Das Leben, die Liebe und ein Jahr auf der Couch" von Lorna Martin - könnte von mir sein. ;-)

So, es ist halb vier, ich muss los, baden, duschen, sonnen, pigmentieren, Fliegen verjagen, schwitzen, mit Kater Prince spielen, duschen, sonnen ...

... oh, heute ist der 09.09.09 - ich gratuliere allen Hochzeitspaaren :-)


Amerie

Montag, 7. September 2009

Wenn hinter Fliegen Fliegen fliegen, fliegen Fliegen Fliegen nach ...


... und zwar ins Natursolarium des Dead Sea Spa Hotels in Jordanien. ;-)

Es ist unvorstellbar. Beim Sonnen gibt es keine Sekunde ohne Fliegen. Im September sinken die Temperaturen und die Anzahl der Fliegen steigt. Aufdringlich sind sie vor allem morgens gegen 10 Uhr und nachmittags gegen 16 Uhr. Die netten setzen sich auf die Haut krabbeln ein wenig herum und fliegen wieder weg. Die penetranten summen um Nase, Ohr und Mund. Schlägt man sie weg, nehmen sie sofort wieder Kurs auf und fliegen zurück Richtung Kopf. Ich habe es heute nicht geschafft, ohne Unterbrechung einen dreiseitigen Artikel im Cicero-Magazin zu lesen.

Bitte nicht missverstehen, ich möchte niemanden davon abschrecken, die Kur anzutreten, sondern möchte Tipps geben, wie man hier mit den Fliegen leben und sich in Ruhe sonnen kann. Daher ein paar Tipps für künftige (Kur-)Urlauber und ein Merkzettel für mich, was nächstes Jahr in meinen Koffer muss:

  • ein Moskitonetz in ausreichender Größe, so dass es über einen Sonnenschirm passt und den Boden berührt - am besten zu Hause mal ausmessen oder ausprobieren (das Modell des schwedischen Möbelhauses ist zu kurz)
  • zwei Sets Tischdecken-Gewichte, um das Netz unten zu beschweren
  • eine Fliegenklatsche
  • spiralförmige Fliegenfänger, die unter den Sonnenschirm gehängt werden (Am besten die Originalmarke, ich habe die günstige Variante gekauft und für die interessieren sich die jordanischen Fliegen nicht. Ob die Originalmarke besser funktioniert, kann ich nicht versprechen.)
  • ein dünnes Tuch, das man sich auch mal aufs Gesicht legen kann, so dass die Fliegen keinen Weg zu Nasenlöchern, Ohren und Mund finden können

Nun ja, ohne die Fliegen wäre es beim Sonnen wahrscheinlich auch nicht so aufregend. Sie sind immer wieder Gesprächsthema und fördern trotz Hitze die Kreativität. Einige sammeln Obstschalen und drapieren sie in einer Ecke um die Fliegen wegzulocken. Das ist nicht nur ekelig, sondern führt auch zu Diskussionen über die unvermeidliche Züchtung der Fliegen. Andere bauen sich Konstruktionen mit Sonnenschirm, Holzleisten, Schirmständern usw. um sich unter ihren zu kleinen Netzen etwas Raum und Bewegungsfreiheit zu schaffen. Peter Lustig wäre begeistert. :-)

Amerie

Samstag, 5. September 2009

Kleintierzoo



Gecko bei 45 Grad


Ameisen räumen Fliegen auf


Katzen

Grillenähnliches Geschöpf


Frottee-Schwan


Gecko